Ich habe bei Google für die Beratung bei der Rechtsanwältin zunächst nur eine Punkte-Bewertung (ohne Kommentar) abgegeben und wurde daraufhin von ihr gefragt, weswegen ich eine Bewertung abgebe, man habe meinen Namen noch nie gehört. Ich wurde um eine Rückmeldung gebeten. Anbei die erbetene Antwort:
Die Beratung erfolgte zum vereinbarten Termin am 25.08.2022 (Nachweis durch Foto der ausgehändigten Quittung. Dass die erfolgte Beratung eines Klienten im Nachhinein in Zweifel gezogen wird, zeugt in meinen Augen nicht unbedingt von bester Buchführung.)
Vor dem Termin habe ich ganz konkrete Fragen per E-Mail gestellt, danach habe ich sogar selbst etwas in Gesetzestexten recherchiert und damit schon Vorarbeit für den Termin geleistet, von dem ich mir dann auch konkrete Antworten versprach.
Frau Anwältin verspätete sich zum Termin um etwa 12 min mit der Entschuldigung, sie habe zuvor einen Gerichtstermin gehabt. Sie kam dabei mit einem Hund, der mich keineswegs störte, für mich aber auch kein Argument für den genannten Grund der Verspätung lieferte.
Es gab zwei Komplexe zu besprechen: Sozialrecht und Möglichkeiten der gesetzlichen KV. Die Themen wurden schon bei der telefonischen Absprache getrennt: für das Sozialrecht hätte ich einen Beratungsschein mit Zuzahlung mitbringen können, der Komplex der Fragen zur KV wurde dann nach Übereinkunft separat nach dem Tarif der Erstberatung bezahlt.
Beim Gespräch wurden keine Notizen gemacht, es wurde kein einziges Mal in ein Gesetzbuch geschaut, meine vorab geschickten Fragen lagen nicht ausgedruckt auf dem Tisch. Schon am Anfang des Gespräch wurde ich mit einer sehr allgemeinen Information zum Sozialrecht konfrontiert, die eigentlich zum Allgemeinwissen gehört und für die ich nicht gekommen war, außerdem mit zahlreichen Beispielen unterfüttert, die nicht mal im entferntesten etwas mit meinem Fall zu tun hatten. Ich habe mich dabei unwohl gefühlt, ab und zu unterbrechend eingreifen zu müssen, um das Gespräch weg von unnötigen Beispielen hin zu meinen Fragen zu lenken. Nach der Hälfte des Gespräch musste ich sogar einmal daran erinnern, dass bisher noch keine meiner Fragen beantwortet wurde, woraufhin ich eine sehr überraschende wie verstörende Gegenfrage gestellt bekommen habe, ob es mir darum gehe, die Beratung nicht zu bezahlen, dann könne man diese auch abbrechen. Ich entgegnete, dass ich sehr wohl an der Beratung zu meinen Fragen interessiert bin.
Am Ende wusste ich zum sozialrechtlichen Teil der Beratung dennoch nicht mehr als vor der Beratung (So und so sei es im allgemeinen, aber in diesem speziellen Fall wisse sie nicht). Der Teil der Beratung zur Krankenversicherung wurde sogar noch weniger angestreift: Es wurde keine Möglichkeit gesehen, wie man in die gesetzliche KV im vorgelegten Fall kommen könnte.
Es mag barsch klingeln - aber so war nun mal mein Gefühl in dem Moment, als ich wieder draußen stand: Ich habe mich abgezockt gefühlt. Erst recht deshalb, da ich die konkreten Fragen im Vorfeld und auch meine Vorab-Recherche dazu übersendet habe - wenn man keine Antworten darauf wusste, hätte man sich der Beratung auch nicht annehmen müssen!
Nach diesem Besuch musste ich natürlich einen anderen Anwalt aufsuchen, wo meine Fragen sehr schnell nach einem kurzem Blick ins SGB beantwortet und Wege angezeigt wurden, die sich nun nach einem Jahr als absolut richtig erwiesen haben. (Im Übrigen wurde bei dem anderen Anwalt die Frage nach KV als Teil des Sozialrechts mitbehandelt, zumal die Nennung des entsprechenden § im SGB zur KV sofort erfolgte und das Thema damit direkt vom Tisch war. Dort habe ich entsprechend auch nur einmal den Erstberatungstarif gezahlt und nicht wie bei Frau Anwältin den Erstberatungstarif entrichtet PLUS für den KV-Komplex den Beratungsschein vorgelegt).
Diese Bewertung bezieht sich auf meine persönliche Erfahrung während der Beratung und soll kein Urteil über das Können und Wissen der RA im Allgemeinen darstellen.