I Park Treff – Ein gastronomischer Fehlschlag von epischem Ausmaß
Es gibt Orte, an denen der Hunger nicht gestillt, sondern bestraft wird. Orte, die nicht zur Nahrungsaufnahme einladen, sondern zur philosophischen Reflexion darüber, wie tief der menschliche Gaumen sinken kann. Der I Park Treff ist ein solcher Ort. Wer mit klarem Menschenverstand gesegnet ist, sollte einen weiten Bogen um dieses Etablissement machen – es sei denn, er sucht nach einem Erlebnis, das ihm für die kommenden zwei Jahrzehnte jeglichen Appetit auf feste Nahrung raubt.
Man frage sich: Welche absonderlichen Hirnwindungen haben die begeisterten Rezensenten durchlaufen, die diesen Ort als genussvolle Einkehr preisen? Hat man sie unter Hypnose gesetzt? Wurde ihr Geschmackssinn einer neurochemischen Neuordnung unterzogen? Oder liegt hier der seltene Fall einer kulinarischen Massenhalluzination vor?
Das, was hier als Nahrung deklariert wird, ist eine sinnlose Überspitzung aller geschmacklichen Extreme. Salz wird nicht als Würzmittel verstanden, sondern als wütender Angriff auf den Organismus. Jeder Bissen ist eine salzige Ohrfeige, eine Hymne der Überwürzung, ein Manifest der Unausgewogenheit. Der eigentliche Geschmack – falls er je existierte – ist längst in den Tiefen dieses Salzüberschusses erstickt, als hätte man Angst gehabt, ein Anflug von Ausgewogenheit könnte versehentlich das Gesamtwerk ruinieren. Wer hier speist, erlebt nicht die Freude an kulinarischer Finesse, sondern die bittere Erkenntnis, dass es für die Küche des I Park Treffs offenbar nur eine Prämisse gibt: Wenn schon schlecht, dann wenigstens mit Nachdruck.
Doch das geschmackliche Debakel ist nur ein Teil dieser Tragödie. Die Umgebung trägt ihren Teil dazu bei, den Besuch zu einem ganzheitlich unerfreulichen Erlebnis zu machen. Die Ästhetik des Interieurs? Eine visuelle Resignation, ein Ort, der die menschliche Sehnsucht nach Schönheit nicht nur ignoriert, sondern aktiv verhöhnt. Lieblos, steril, einladend wie das Wartezimmer einer besonders tristen Behörde. Doch schlimmer noch als die visuelle Verwahrlosung ist das, was die Nase ertragen muss: ein schwer zu definierender, aber umso penetranterer Geruch, der sich in die Luft krallt wie eine schlechte Erinnerung. Es ist, als hätte jemand die Essenz gescheiterter Küchenexperimente destilliert und in den Wänden konserviert.
Und schließlich der Nachhall dieser Erfahrung: Ein Magen, der rebelliert, ein Körper, der sich fühlt, als hätte er einen Giftanschlag überlebt. Man verlässt diesen Ort nicht bloß mit Enttäuschung, sondern mit einer fundamentalen Erschütterung des Vertrauens in die menschliche Fähigkeit, essbare Speisen herzustellen. Es ist eine Erfahrung, die dazu anregt, für die nächsten 20 Jahre nur noch Salat zu essen – nicht aus Liebe zur gesunden Ernährung, sondern aus tief verwurzelter Angst vor einem erneuten kulinarischen Verrat.