Diese Fahrschule genießt einen relativ guten Ruf, doch wird sie dem auch gerecht? Eine ehrliche Review aus meiner Sicht.
Die Wartezeiten und der bürokratische Mehraufwand, den die Stadtverwaltung euch macht, ist unfassbar. Wenn ihr euch eurer Sache sicher seid, macht die Pre-Tests / Fragebögen vor Ort, die euch für die eigentliche Theorie-Prüfung qualifizieren, sofort bereits ab der ersten Theoriestunde. Keine Sorge, das sind nur Vortests und insofern könnt ihr dafür nicht durchfallen. So ist eine Lernkurve ersichtlich und ihr bekommt so schnell es geht das "Ok" eurer Fahrschule. Damit am besten selbst die Anmeldung für die TÜV-Prüfung, die seit Antragstellung bei mir ca. 1 Jahr dauerte (!), vornehmen. Damit ihr für die Anmeldung der Theorieprüfung nicht auch noch warten müsst, einfach ein paar Minuten auf der Webseite verweilen. Es werden ständig Termine kurzfristig frei von Prüflingen, die sich dann doch nicht trauen, die Theorie abzulegen.
Die Theorie-Stunden sind sehr angenehm und die Materialien gut aufbereitet. Als Überflieger greife ich selten auf solche Tools zurück, jedoch war ich positiv überrascht, wie nützlich es war. Z.B. bietet die Fahrschule eine eigene Webseite, bei der falsche Antworten auf Theoriefragen markiert werden und dadurch wiederholt werden können. Die Theorie ist denkbar einfach: Es ist ein Fragepool aus ca. 1.200 Fragen. Bis auf offensichtliche Dinge macht es hier nur Sinn, diese auswendig zu lernen und ggf. mit Merkregeln zu arbeiten. Dass man vor einem Andreaskreuz 50 m Abstand halten muss außerorts bevor man davor parkt wird in der Realität nie wieder von Bedeutung sein, da ihr sowieso niemals vor einem Andreaskreuz parken werdet. Der Großteil der Theoriefragen enthalten Fallstricke und sind völliger Unfug (bis auf Kreisverkehr, Vorfahrtsregeln, Ampeln, u.ä.).
Die praktischen Fahrstunden sind der Kern, und jeder Fahrlehrer hat einen eigenen Erklärungsstil. Bei einer Fahrlehrerin, die ich sehr respektiere und die viel Autorität ausstrahlt, sind Fahrschüler schon nach relativ wenigen Fahrstunden prüfungsreif gewesen, da sie zeitgleich alles lehrt. Natürlich ist das ein harter Lehrstil, aber es zeigt seine Wirkung. Bei mir dauerte es leider durch die progressive Lernmethode (eins nach dem anderen, erst lenken, dann Gaspedal dazu nehmen, etc.) deutlich länger. Kann aber auch daran liegen, dass ich wirklich bei null begonnen habe und keinerlei Vorerfahrung hatte. Dann verzögert sich das Ganze natürlich enorm. Schwer aus der Retrospektive zu beurteilen, welcher Ansatz der bessere ist.
Ich habe einen Führerschein der Klasse B197 gemacht. Gangschaltung zu fahren fiel mir extrem schwer. Hier war mein Fahrlehrer wirklich geduldig mit mir und tat alles erdenkliche, um mich diesbezüglich fit zu machen. Liegt aber auch daran, dass jede Strecke in Wuppertal aus Berg anfahren oder Berg runterrollen besteht. Und motorische Fähigkeiten liegen mir persönlich auch nicht besonders. Da ist Automatik fahren schon echt geschenkt.
Fahrprüfung habe ich im ersten Anlauf bestanden, fühlte mich aber auch dank der intensiven Vorbereitungen fit. Die anfangs noch als nervig empfundenen Unterrichtseinheiten (z.B. das übermäßige Hervorheben der Verkehrsbeobachtung) machten sich während der Prüfungsfahrt bemerkbar und sorgten dafür, dass ich die Prüfung überhaupt erst bestehen konnte. Ein Fünkchen Glück hatte ich auch, aber auch das hätte nichts gebracht, wenn mein Fahrlehrer mich nicht gut vorbereitet hätte wie es bei anderen Fahrschulen der Fall ist.
Kann die Kritik einiger Fahrschüler hier nicht nachvollziehen. Ihr seid dort in den Fahrstunden nicht, damit die Probefahrten sich wie Zuckerwatte anfühlen. Es ist normal, dass man ständig auf Fehler hingewiesen wird, bevor man euch alleine fahren lassen kann. Man lernt auch nicht Karate vom Sofa aus.
Alles in allem eine sehr empfehlenswerte Fahrschule mit unterschiedlichen Fahrlehrern, die alle höchst professionell und freundlich sind. Den Lappen und die Sicherheit im Straßenverkehr habe ich der Fahrschule zu verdanken :-)
