Unprofessionell, schlecht organisiert und ohne Einsicht – leider nicht zu empfehlen.
Ich habe mit diesem Notariat sehr enttäuschende Erfahrungen gemacht – insbesondere im Rahmen eines Erbscheinsantrags.
Am 16.04.2025 hatte ich persönlich einen vollständigen Termin im Notariat zur Beantragung des Erbscheins. Alle Unterlagen waren vollständig, und es fehlte nur noch der Versand an das Nachlassgericht – tatsächlich passierte aber über 20 Tage lang nichts.
Am 07.05.2025 rief ich schließlich selbst an, da ich keinerlei Rückmeldung erhalten hatte. Die Reaktion war mehr als irritierend: Man war überrascht und konnte in der Akte nichts dazu finden. Erst am Folgetag wurde ich telefonisch informiert, dass der Antrag „heute erst zur Post gehe“. Keine Entschuldigung, keine Erklärung – nur der Verweis, ich solle mich bei Beschwerden direkt an die Notare wenden.
In der darauffolgenden schriftlichen Stellungnahme hieß es dann, die Verzögerung sei auf „Osterferien, Ausfertigungsurlaube“ und das zwischenzeitliche Herausholen der Akte für einen Testamentsentwurf meines Vaters zurückzuführen.
Dazu ist klarzustellen:
– Ein solcher Testamentsentwurf war zu diesem Zeitpunkt nicht existent – mein Vater hatte erst am 14.05. einen Termin.
– Der Erbscheinsantrag hatte inhaltlich nichts mit einem Testament zu tun.
– Statt Verantwortung zu übernehmen, wurde ich am Ende noch gebeten, mich selbst beim Nachlassgericht zu melden, um meine Dringlichkeit zu betonen – obwohl die Verzögerung allein im Notariat verursacht wurde.
Das ist kein professioneller Umgang mit einer Amtstätigkeit, bei der Sorgfalt, Zuverlässigkeit und Kommunikation oberste Priorität haben sollten.
Doch das war nicht der einzige Vorfall:
Auch bei zwei gleichzeitig beurkundeten Vorsorgevollmachten (für meinen Vater und meine Schwester) kam es zu mehreren fachlich fragwürdigen Vorgehensweisen:
Bei meinem Vater, der Rentner ohne verfügbares Vermögen ist, wurde ein Geschäftswert von 14.000 € angesetzt – ohne jegliche Vermögenserhebung vor Ort.
Bei meiner Schwester, die Sozialhilfeempfängerin ist, wurde ein Geschäftswert von 10.000 € angesetzt – ebenfalls ohne jede Prüfung.
Laut § 98 GNotKG i. V. m. § 36 Abs. 2 GNotKG hätte bei fehlender Feststellung ein pauschaler Geschäftswert von höchstens 5.000 € angesetzt werden müssen – oder bei nachgewiesener Mittellosigkeit sogar darunter.
Diese Pflicht zur Erhebung wurde ignoriert.
Ich empfehle dringend, bei derartigen Rechnungen den angegebenen Geschäftswert zu hinterfragen – insbesondere, wenn keine Angaben zu Vermögen gemacht wurden und dies auch nicht abgefragt wurde.
Hinzu kommt:
Ich hatte vor Ort ausdrücklich erklärt, dass ich die Kosten übernehme – trotzdem wurden die Rechnungen an meinen Vater und meine Schwester adressiert.
Meine Schwester hat nur die Rechnung erhalten, aber nicht die beurkundete Urkunde, im Gegensatz zu meinem Vater, dem beides ausgehändigt wurde.
Ich habe diese Punkte detailliert schriftlich vorgebracht. Bis heute gibt es weder eine Entschuldigung noch eine sachliche Aufarbeitung der Versäumnisse.
Fazit: Die Abläufe im Notariat waren nachlässig, die Kommunikation lückenhaft, der Umgang mit berechtigter Kritik ausweichend – und das in einem Bereich, in dem Vertrauen, Sorgfalt und Korrektheit eigentlich selbstverständlich sein sollten.
Ich kann dieses Notariat daher leider nicht empfehlen.